FREIE WÄHLER treten für eine Förderung der Biodiversität ein

Der Kreistag soll die Unterzeichnung der Deklaration und den Beitritt zum Bündnis „Kommunen für Biologische Vielfalt e.V.“ beschließen.

Die neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen zum Massensterben von Insekten sind besorgniserregend. Selbst in deutschen Schutzgebieten ist die Biomasse an Insekten in den vergangenen 27 Jahren um 75% zurückgegangen. Die Forschung befürchtet massive Effekte auf unsere Nahrungsmittelproduktion (Bestäubung) und die Stabilität von Ökosystemen. Die Forschungen zeigen, dass der Mensch ungebremst seine Lebensgrundlagen zerstört.

Das Bündnis "Kommunen für biologische Vielfalt e.V." tritt dieser Entwicklung aktiv entgegen. Es ist ein Zusammenschluss von im Naturschutz engagierten Kommunen. Es stärkt die Bedeutung von Natur im unmittelbaren Lebensumfeld des Menschen und rückt den Schutz der Biodiversität in den Blickpunkt. Weiterhin fördert das Bündnis den Erfahrungsaustausch hinsichtlich konkreter Projekte auf dem Gebiet der Biodiversität, erarbeitet Handlungsempfehlungen und akquiriert Fördergelder für seine Mitglieder.

Die Unterzeichnung der Deklaration "Biologische Vielfalt in Kommunen" ist die Voraussetzung für den Beitritt zum Bündnis. Mittlerweile haben mehr als 250 Kommunen die Deklaration unterzeichnet, in Hessen z. Bsp. Frankfurt, Darmstadt, Gießen und Kassel, der Landkreis Marburg-Biedenkopf und der Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Biodiversität

„Damit hat sich eine äußerst erfreuliche Zahl an Kommunen dazu bereit erklärt, den Erhalt der biologischen Vielfalt als Grundlage einer nachhaltigen Stadt- und Gemeindeentwicklung verstärkt zu berücksichtigen. Der Kreis Offenbach soll nun diesen postiven Beispielen folgen“, betont das Fraktionsmitglied Natascha Bingenheimer.

Mit der Deklaration sprechen sich die Unterzeichnerkommunen dafür aus, konkrete Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt zu ergreifen. Damit reagieren sie auf den voranschreitenden Verlust an biologischer Vielfalt. In Deutschland werden über 70 Prozent aller Lebensräume als bedroht eingestuft. Dass sich mittlerweile eine derart große Zahl an Kommunen im ganzen Land und verschiedener Größe gezielt für den Erhalt der biologischen Vielfalt einsetzt, spiegelt die zunehmende Bedeutung des Themas für die Städte und Gemeinden wider.

„Wenn Kommunen Naturerfahrungsräume schaffen, durch ausgedehnte Grünflächen zur Biotopvernetzung beitragen oder die genetische Artenvielfalt mit kommunalen Schutzprogrammen stärken, leisten sie nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Schutz der lokalen Biodiversität, sondern tragen auch zu einer verbesserten Lebensqualität ihrer Bürgerinnen und Bürger bei“, ergänzt der Fraktionsvorsitzende Rudolf Schulz.

Geboren wurde die Idee, sich mit einer Art freiwillige Selbstverpflichtung auf den Schutz der biologischen Vielfalt einzuschwören, im Rahmen des Dialogforums "Biologische Vielfalt in Kommunen", zu dem das Bundesamt für Naturschutz und die Deutsche Umwelthilfe im Februar 2010 nach Bonn eingeladen hatten. Rund 50 Vertreterinnen und Vertreter von mehr als 30 Kommunen sowie der Deutsche Städtetag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund haben in diesem Zusammenhang über die Umsetzung der Nationalen Strategie zu Biologischen Vielfalt diskutiert. Im Ergebnis des Dialogforums wurde gemeinsam die Deklaration "Biologische Vielfalt in Kommunen" erarbeitet. „Ob auch der Kreis Offenbach diese für die Umwelt bedeutsame Deklaration unterzeichnet, liegt jetzt nur noch an dem Stimmverhalten der einzelnen Kreistagsfraktionen in der nächsten Kreistagssitzung am 28.02.2018“, so Schulz.